Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf.
(afrikanisches Sprichwort)
Gerade wenn die eigenen Eltern nicht vor Ort leben, was häufig der Fall ist und auch sonst sollte man sich so viel Hilfe organisieren wie irgend möglich. Je mehr Kontakte die Kinder mit unterschiedlichen Personen haben, desto mehr zwischenmenschliche Erfahrungen können sie machen. Bei den ersten Treffen sollte die Mutter oder der Vater dabei sein. Und später, wenn die Betreuung klappt, können von der Mutter oder dem Vater Dinge erledigt werden, die mit Zwillingen einfach länger dauern, oder die ohne Unterbrechung effektiver erledigt werden können. So kann man in der Zeit, wenn z. B. eine Nachbarin für zwei Stunden die Karre schiebt oder auf den nahegelegenen Spielplatz geht – den Wochenendeinkauf erledigen oder Wäsche aufhängen, sodass diese Dinge abends erledigt sind.
Versucht, ein kleines Netzwerk aufzubauen. Gibt es Nachbarn, die Interesse zeigen und vielleicht schon Hilfe angeboten haben? Sind in der Nachbarschaft Jugendliche die vielleicht als Babysitter geeignet sind möchten? Gibt es evtl. in einem Verein, in dem man ist, Leute, die ab und zu oder regelmäßig vorbeikommen möchten? Hat eine Freundin Lust die Kinder ab und zu zu betreuen? Gibt es Verwandte im Ort oder in der näheren Umgebung, deren Kinder bereits groß sind oder die keine Kinder haben und nicht ganz eingespannt sind? Wer ist gerade Rentner geworden und hat wieder mehr Zeit?
Wenn an einer Stelle bei den Kosten Geld eingespart werden kann, kann dieses dazu dienen sich einmal pro Woche Unterstützung im Haushalt zu leisten. Euren Kindern ist es wahrscheinlich nicht so wichtig, ob die Kleidung neu ist. Aber sie spüren die Anspannung, die ein wöchentlich unterzubringender Hausputz mit sich bringt. Und gerade die Zeit am Wochenende ist die gemeinsame Familienzeit, die vielleicht mit anderen Aktivitäten schöner verbracht werden kann.
Direkt nach der Geburt stellen alle die gleiche Frage: Was wünscht ihr euch, was können wir euch schenken? Nutzt diese Phase und lasst Euch „Zeit schenken„. Zeit ist in den nächsten zwei Jahren ein knappes Gut. Das hört sich vielleicht dramatisch an, aber es ist so.
Aus Sicht einer Patentante: Man macht allen eine Freude. Man macht sich selber eine große Freude kleine Kinder so zu erleben. Man macht den Eltern eine Freude weil sie sie eine Zeit lang abgeben können. Und für die Kinder ist es schön, wenn sie unterschiedliche Bezugspersonen haben. Jeder deckt etwas anderes ab.